WER SIND WIR UND WAS MACHEN WIR?

Das Kinderurologische Team Austria für Eritrea wurde 2005 als internationales Hilfsprojekt des Rotary Club Linz-Altstadt 2005 von Prim. Doz. Dr. Marcus Riccabona (ehemaliger Leiter der Kinderurologie des KH der Barmherzigen Schwestern in Linz und Präsident des Rotary Clubs) mit Unterstützung des Hammer Forums (deutsche NGO) gegründet. Die ersten Einsätze begannen 2005 und finden seit 2007 2x jährlich statt (außer während der Corona-Krise).

Unser Einsatzort ist das Internationale Operationszentrum für Kinder in Asmara, Eritrea (IOCCA: eröffnet 2002). Seit 2013 hat die deutsche NGO ArcheMed dieses Zentrum übernommen. ArcheMed kümmert sich kontinuierlich um die Verbesserung, Adaptierung und Instandhaltung des IOCCA und entsendet seither Spezialistenteams (Allgemeinchirurgen, Orthopäden, Neurochirurgen, Herzchirurgen, Kinderurologen etc.) aus allen Teilen Europas. Ziel ist der nachhaltige Aufbau einer medizinischen Infrastruktur und die Erweiterung von Gesundheitseinrichtungen, um das Leben der Kinder in Eritrea entscheidend zu verbessern.

Unser Ziel als kinderurologisches Team ist einerseits die unmittelbare medizinische Versorgung der Kinder, andererseits die nachhaltige Ausbildung des medizinischen Personals (Ärzte, Pflege) sowie die Verbesserung der Infrastruktur, um eine adäquate medizinische Abklärung, konservative und operative Behandlung sowie postoperative Nachsorge zu ermöglichen.

Medizinischen Tätigkeit – Schwerpunkte:

1. operative Versorgung von Verletzungen (Unfälle, Beschneidung der Mädchen etc.) und angeborenen Fehlbildungen im Urogenitaltrakt
   Als Extrembeispiel sei hier die angeborene Blasenexstrophie genannt, die mit Problemen beim Harnhalten bis hin zum ungehinderten Harnverlust bei offener Blase einher geht. Es liegt auf der Hand, dass diese nassen, äußerst unangenehm riechenden Kinder enorme Schwierigkeiten zu Hause und in ihrem sozialen Umfeld haben. Sie werden vom Schulbesuch ausgeschlossen, können kein normales Sozial- und Beziehungsleben führen und ein Dahinvegetieren am Rande der Gesellschaft ist so vorprogrammiert.
2. Steinbehandlung:
   Einen weitere großer Anteil sind die sogenannten „Steinkinder“, welche im harnableitenden System (Niere, Harnleiter, Harnblase) Steine aufweisen und mit ESWL (Steine zertrümmern mittels Ultraschall) oder operativ versorgt werden müssen.
3. Die Lehre:
   Neben der operativen Tätigkeit legen wir besonderen Wert auf die ärztliche Ausbildung, die intensive Schulung und die Fortbildung des Pflegepersonals. Die Aus- und Weiterbildung des Pflegepersonals und der Ärzte ist im Sinne der Nachhaltigkeit ein wesentliches Ziel. Auch die Eltern werden geschult, um eine Verbesserung der postoperativen Versorgung (Hygiene, Wundpflege, Verbände) auf der Kinderstation zu erreichen

Der Wissenstransfer ist Schlüssel in der Hilfe zur Selbsthilfe. Wir konzentrieren uns auf die aufwendigen und schwierigen Eingriffe, die weniger aufwendigen Eingriffe werden, soweit möglich, von unseren ärztlichen Partnern in Eritrea selbst (oder gemeinsam) durchgeführt.  Wir arbeiten an der Verbesserung der Infrastruktur, damit die Kinder in Zukunft ausreichend und sicher medizinisch versorgt werden können.

Unsere Aufgabe ist es, den Kindern mit unserer Arbeit zu helfen und ihnen Chancen auf ein erfolgreiches soziales Leben zu ermöglichen. Wir haben ein klares Konzept für den Ablauf unseres Einsatzes mit definierten Therapiezielen und Ausbildungsplänen, wobei es unser höchstes Ziel ist, die uns anvertrauten Kinder kompetent zu behandeln und dabei jedem Kind liebevoll zu begegnen.

Langfristig soll eine optimale Versorgung der Kinder im Land durch einheimisches medizinische Personal ermöglicht werden.

Um diese Ziele zu erreichen und eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen, haben wir den gemeinnützigen Verein „Paediatric Urology Team Austria for Eritrea“ gegründet.
Unsere Arbeit ist vielleicht nur ein Tropfen auf den berühmten heißen Stein, aber jedes erfolgreich behandelte Kind ist ein Sieg über die Armut.